Wo ist das Hirn? - Wenn die Sirenenmusik zu hören ist -

Shownotes

Überliste dich selbst: Limby füttern, Spock klicken lassen. Behavioral Finance: Warum wir keine Homo oeconomicus sind. In dieser Folge von "Börse Berlin 4 you" sprechen wir mit Dr. Hans-Jörg Naumer (Allianz Global Investors) über Mr. Limby vs. Mr. Spock und wie Gefühle unsere Trades steuern. Typische Fehler - die "Greatest Hits": Hybris/Overconfidence, Home Bias, Ankereffekt am Einstiegskurs, Verlustaversion, Herdenverhalten und Mediensignale. Dazu zwei Aha-Momente aus "Überliste dich selbst!": Wenn die Stimmung am Tief ist, waren oft die besten Einstiegsphasen - und Nettozuflüsse folgen häufig der Rally (Buy-high/Sell-low). Vor allem aber: So überlistest du dich selbst. Das Anti-Limby-Kit. Unsere Tools: 30-Sekunden-Pre-Flight-Check vor jedem Klick; die Frage "Würde ich das heute wieder kaufen?"; klare Ziel-Allokation; aktiv Gegenargumente suchen. Ergebnis: Weniger Limby, mehr Spock - und bessere Entscheidungen. Hör rein, abonniere den Podcast und schick uns dein #AntiLimby-Ritual.

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00:00:04: Do it yourself bei der Geldernlage mit Börsen-Exports, deinem Börsen-Podcast.

00:00:12: Wo ist das Hirn?

00:00:14: Kennst du das?

00:00:15: Drei gute Trades und plötzlich füllst du dich unbesiegbar?

00:00:19: Dann dritt der Markt und Mr.

00:00:21: Limbi im Kopf drückt trotzdem auf kaufen.

00:00:24: Warum?

00:00:25: Heute erklären wir es.

00:00:27: Warum sind wir keine perfekten Homo-Ekonomikus und wie du dich beim Traden selbst überlisten kannst?

00:00:34: Mit Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors bleibt einfach dran.

00:00:42: Ich grüße Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors, alle Hans-Jörgs, Servus.

00:00:47: Ja, hallo Peter und herzliche Grüße in die Runde.

00:00:49: Aus unserem Börse Berlin for You-Studio meldet sich Peter Heinrich.

00:00:53: Unser Thema Behelf Your Finance, also wie Herz- und Hirnanlageentscheidungen, verbiegen.

00:01:00: Your Theorie liebt ja den Homo Ökonomikus.

00:01:03: Die Praxis sieht anders aus.

00:01:06: Sie liebt ihn nicht so.

00:01:09: Der

00:01:13: Verhaltensökonomie Behavioural Finance ist ein Forschungszweig, der so in den Siebzigerjahren entstanden ist.

00:01:19: Damals sind Psychologie und Finanzen, also Wirtschaftstheben, Kapitalanlagetheben zusammen gewachsen.

00:01:26: Das haben zwei Psychologen, Kanemann und Tversky entwickelt.

00:01:30: Im Anfang Stadium haben wir eigentlich tatsächlich nur festgestellt, nur ein Anführungszeichen, dass wir als Menschen nicht rein rational agieren und das liegt tatsächlich an unserem Kopf.

00:01:40: Wir denken ja immer, wir wären so ein Mr.

00:01:42: Spock.

00:01:43: Also wer Raumschiff Enderpreis noch kennt, der weiß, das war der Vulkan, der funktioniert hat wie eine Maschine, komplett emotionsfrei rein, rational.

00:01:53: Das sind wir nicht und da beginnt alles dabei.

00:01:57: Heißt Mr.

00:01:58: Spock trägt Anzug und Laptop und Mr.

00:02:00: Limbi kommt mit Gummibärchen, Sonnenbrille und Sonnenhut?

00:02:03: Ja, also ob er jetzt mit Sonnenhut kommt, das kann ich dir jetzt nicht genau sagen, aber der Punkt trifft es ganz gut, also wir haben im Konzept noch zwei Gehirnareale und das eine ist der Limbi, du hast es schön umschrieben, ist das Limbische System, das Boxsystem ist die Neocortex in unserem Kopf und man muss da wie immer verstehen, das sind zwei große Gehirnareale, die unterschiedlich in der geschichtlichen Entwicklung der Menschwertung sich herausgebildet haben.

00:02:29: Das Limbische System ist das ältere System, das... Das tragen wir seit neandertaler Zeit und noch früher mit uns rum.

00:02:37: Wir sind ja so mit einem Andau von zweihundert bis drehunderttausend Jahren zum Homo Sapiens, wie wir in heutzutage kennen, geworden.

00:02:45: Und das liebeliche System hat uns in dieser Steinzeit eben massiv geholfen, sehr, sehr schnell uns aus gefährlichen Situationen zu befreien.

00:02:53: Das ist aber auch sehr emotional getrieben, sehr stark auf Mustererkennung ausgelegt, versucht also sehr schnell zu agieren.

00:03:01: und später kam dann der rationale Teil, der Mr.

00:03:05: Spock in unserem Kopf dazu, das ist das, was wir von unserem Selbstverständnis sein wollen, aber nicht wirklich sind.

00:03:12: Und wie gesagt, diese beiden, die hier in Areale arbeiten zusammen und du weißt nie genau am Ende, ja, was liegt denn jetzt vorne?

00:03:18: Warum habe ich denn jetzt beispielsweise ein Trade gemacht?

00:03:21: Warum habe ich mich so oder anders entschieden?

00:03:24: Also, na ja, bisschen keine Rechnung, sondern Menschen.

00:03:28: Im Kopf arbeiten, ich fasse das mal zusammen, Mr.

00:03:31: Spock, also der Cortex und Mr.

00:03:34: Limby, das limbische System manchmal gegeneinander, arbeiten die gegeneinander oder vergisst eine einfach das andere.

00:03:41: Also wenn Mr.

00:03:42: Limby arbeitet, vergisst er dann, dass ein Mr.

00:03:44: Spock auch noch hat?

00:03:45: Ja, es kommt immer darauf an, du weißt dummerweise nie genau, welcher Gehirnteil vorne liegt in deiner Entscheidungsfindung.

00:03:51: Das lässt sich nicht wirklich festmachen.

00:03:54: Deswegen ist meine Empfehlung auch immer, wenn ich eine Entscheidung treffe, dass ich mit beiden Teilen zusammen arbeite.

00:04:01: Man kann es ganz einfach sagen, das limbische System drückt sich sehr häufig in unserem Bauchgefühl aus.

00:04:07: Also der Bauch sagt uns was und das limbische System hat durch seine Mustererkennung mehr Unterbewusst.

00:04:14: Der Muster erkannt, die uns sagen, pass mal auf, da stimmt vielleicht jetzt was gar nicht.

00:04:19: Der Muster vorsichtig eragieren, während der Rationale Taggierenteil bei uns sagt, okay, wir gehen die Zahlen durch, wir haben ein extra spreadsheet, das können wir abarbeiten und so weiter.

00:04:29: Und das muss man zum Ausgleich bringen.

00:04:31: Also ich würde nie gegen meinen Bauch alleine entscheiden, aber auch nie mit meinem Bauch alleine.

00:04:36: Das ist so ein bisschen die Herausforderung.

00:04:38: Also rationalisieren ist der ganz große Begriff, das müssen wir hinkriegen.

00:04:44: Hast du Bauchentscheidungen?

00:04:45: Also ich stelle mir vor, du bist Mr.

00:04:47: Spock im Anzug quasi und Krawatte und ich bin Mr.

00:04:51: Limbi.

00:04:51: Also du provier ich Privati quasi.

00:04:54: Ja, also einfach werde ich das nicht machen und so professionell wie du Interviews führst, bist du auch kein Reinhard Mr.

00:04:59: Limbi.

00:05:00: Lieber Peter, das muss ich dir dann schon sagen.

00:05:03: Also ich habe sicher auch, ich will nicht sagen Bauchentscheidung getroffen, aber ich habe mal ganz massiv gemerkt, wie mein Bauch mir auch geholfen hat.

00:05:11: Stand damals vor der Entscheidung, ein Häuschen zu kaufen und dann fängst du an zu rationalisieren und kommst dazu, naja, rational betrachtet passt, aber das Bauchgefühl hat dagegen gesprochen.

00:05:22: Und dann fängst du natürlich an, die Gründe zu suchen, die dein Unterbewusstsein mit sich bringen.

00:05:28: Und das hat mir wirklich geholfen, der rationale Entscheidung ausnahmsweise mal zur Seite zu schieben und zu sagen, der Bauch liegt vorne.

00:05:35: Aber wohlgemerkt, nur nach dem Bauch zu entscheiden, ist in aller Regel komplett falsch, ins Unterdrücken.

00:05:41: kann er auch in die falsche Richtung führen.

00:05:43: Also schwierig dran zu bleiben, in sofern versuchen zu rationalisieren, das immer das Wichtigste.

00:05:50: Okay, gehen wir doch mal die typischen Fehler durch.

00:05:52: The greatest hits of Fehler von Mr.

00:05:55: Limby sozusagen.

00:05:56: Aus seiligen Gründen können wir nicht alle machen.

00:05:58: Du hast mir so eine Liste geschickt, das sind über zehn Stück.

00:06:01: Picken wir einfach mal ein paar raus.

00:06:02: Hybris und Kontroll-Illusionen.

00:06:07: Also quasi nach einem... Guten Traits oder Handvoll Traits fühlen uns eigentlich unbesiegbar.

00:06:13: Woran erkenne ich eigentlich, dass ich in dieser verflicksten Spirale bin.

00:06:16: Gear, Euphorie.

00:06:17: Ah, dann will ich noch weitermachen.

00:06:19: Ich bin ja der beste

00:06:20: Investor.

00:06:20: Ja, du hast das super gut beschrieben.

00:06:22: Also ich meine, die klassische Selbstüberschätzung, also die Hypress fängt ja genau damit an, dass man diese Illusion hat, man hat ganz hervorragende Traits gemacht.

00:06:31: Und im Zweifel kommt da tatsächlich nur dazu, der Markt hat ein bestimmtes Marktsegment vielleicht auch den gesamten Markt nach oben getrieben.

00:06:38: Wir haben ja immer wieder Boomphasen oder Phasen, wo bestimmte Marktsegmenten besonders gut laufen.

00:06:43: Und dann sagst du, Mensch, das war ja super erfolgreich.

00:06:46: Ich bin doch der beste aller Investoren.

00:06:49: Na ja, gut, wenn der nächste Kreis kommt, bestimmt, dann wird sie es erweisen müssen.

00:06:53: Und dann kommt eben in dieser Selbstüberschätzung hinein, häufig noch das Emotionale, die Gier, die mir dann sagt, jetzt hat es geklappt, jetzt muss ich weitermachen.

00:07:02: Drauf gib ihm und du kaufst nach in der Marktphase, die möglicherweise schon kippt, weil er dir dann sagt, ja, aber jetzt wird es ja nur preiswerter und ich verwässere quasi mein Einstandskurs und damit wird der Gewinn größer.

00:07:19: Da bin ich jetzt ein bisschen so im Zwiespalt.

00:07:20: Also je öfters irgendein Titel in Magazinen auftaucht, desto schwächer wird oft die Rendite danach.

00:07:25: Stimmt das wirklich?

00:07:26: Weil es gibt ja Trends, die immer noch funktionieren.

00:07:29: Also zum Beispiel, wir brauchen uns keine Aktien nennen, aber mal vielleicht branchen, diese ganze KI-Geschichte.

00:07:35: Wer vor einem Jahr eingestiegen ist, die Aktien sind gestiegen und jetzt einsteigt, da denkt man, ach Mai, wie viel sehe ich denn noch?

00:07:40: Es gibt so einen Spruch.

00:07:41: Wer Trend-Follow ist, sieht oft nur Ehrische von hinten.

00:07:45: Schlüsse, Reiz und Medien.

00:07:47: Wo ist da die große Gefahr?

00:07:48: Also, die große Gefahr ist genau, dass wir so aus dem Arzt, wir sagen der Verhalt zur Ökonomie, gern Framing heraus die Welt betrachten.

00:07:55: Frame ist ja der englische Begriff für Rahmen.

00:07:58: Das heißt, ich schaue auf eine Welt, auf eine Anlagewelt und sehe im Prinzip am Ende nur das, was ich sehen will.

00:08:03: Ich lese die Magazine, die ich kenne, die ich bevorzuge, die gewisse tolle Titelblätter haben, wo ich sage, okay, du hast das Beispiel KI genannt, wunderbar.

00:08:13: Da wollte ich nicht dabei sein.

00:08:14: Was dann aber eben über sehe, ist die ganze restliche Anlage.

00:08:18: Also weitere Anlagemöglichkeiten, die vielleicht besser sind.

00:08:22: Oder ganz einfach auch, ich übersehe, dass ich möglicherweise schon völlig überinvestiert in manchen Segmenten bin.

00:08:28: Wir nennen das gerne Homebuyers, ist fast ein bisschen altmodischer Begriff Homebuyers, heißt ja, ich lege am liebsten zu Hause an, investiere in dem, was ich am besten kenne, deutsche Aktien zum Beispiel.

00:08:39: Das kann natürlich an einem globalen Kapitalmarkt mittlerweile ganz anders sein, dieser Homebuyers.

00:08:43: Ja, ich habe dann einen Riesenteil in, du hast es genannt, KI-Aktien in Technologie oder in Rüstungswerten, das ist ja auch gerade... sehr beliebt.

00:08:52: Ich sage gerne dazu, ich habe keine Meinung zu Einzeltiteln.

00:08:54: Das ist überhaupt nicht mein Job.

00:08:56: Insofern will ich da weder Bruno Contra dazu sagen.

00:08:59: Aber mir ist noch mal wichtig dann zu rationalisieren und zu sagen, okay, zu welchem Zeitpunkt steige ich ein.

00:09:05: Wie ist die Bewertung?

00:09:06: Wie ist der Ausblick?

00:09:07: Was mache ich, wenn es nach hinten losgeht?

00:09:09: Hab ich da eine Strategie?

00:09:11: Oder sage ich nur, gib ihm alles, weil im Ende der Taxifahrer mir gesagt hat, ich soll da jetzt rein investieren.

00:09:17: Das ist für mich übrigens immer das klassische Signal.

00:09:20: zu steigen, wenn ich irgendwo ein Taxifahrer nach Anlage-Tipps frag oder noch besser, da kommt er auf mich zu, dann weiß ich, jetzt ist der Markt gemacht.

00:09:28: Dann hat jeder die Flüsse Reize breit, vertreten, aufgesogen und dann kann keiner mehr kaufen, weil schon jeder drin ist, dann soll es daraus gehen.

00:09:36: Ja, ja, das kennen wir schon seit dem neuen Markt.

00:09:39: Man nennt das ja auch teilweise Sirenenmusik, warum nennt man das so?

00:09:43: Ja, es ist ja Redengesänger, das bringt mich im Prinzip zu der Strategie, wie kann ich das Ganze aushebeln, also wie kann ich von dieser Selbsterkenntnis, dass ich zwei Gehirnteile habe, oft irrationale Entscheidungen, Emotionsgeräte, wie kann ich das aushebeln?

00:09:56: und das kommt ein Stück weit von der Odyssey.

00:09:59: Und die See war ja so der erste große Abenteuer, man kann sagen, das erste Road-Movie der Literaturgeschichte.

00:10:06: Die Jungs sind heimgefahren vom Krieg von Troja.

00:10:10: Und die Säuse, der hält Murste am Fels der Seränen vorbei.

00:10:13: Und die Seränen, das waren ja so Vogelmenschwesen, so eine Mischung aus Beidem.

00:10:18: Und die haben im Prinzip mit ihren Sirengesängen alle an sich gezogen.

00:10:24: Und das hat im totalen Chaos in dem Untergang ist das geändert.

00:10:27: Aber dieses Sirengesänge kommt uns ja heute auch noch bekannt vor.

00:10:30: Also wir hören Sachen durch unseren Wahrnehmungsfilter, die rein drängen.

00:10:36: Und wir denken, da muss ich jetzt einen Vortrag reagieren.

00:10:38: Und oft ist das genau ein Fehlsignal.

00:10:42: Emotionen und Stimmung.

00:10:44: Also jeder hat andere Stimmung.

00:10:47: Liebt Kaffee zum Beispiel, gute Laune, da hat man eine kleine Siegeserie, plötzlich werden wir wieder mutiger.

00:10:53: Hast du eine Alltagsroutine, diese heißen von kühlen Phasen der Emotionen zu trennen, irgendwie?

00:11:00: Ja, das mache ich auf jeden Fall.

00:11:01: Also ich habe so ein kleines, wie soll ich es sagen, so ein kleines Spickzettel immer neben mir liegen, wobei ich dann so meine ganzen verhaltensökonomischen Muster aufgeschrieben habe, mich dann schon mal frage, warum bist du jetzt in guter Stimmung?

00:11:13: Also beispielsweise Kaiserslautern hat ein tolles Spiel hingelegt und ich bin Kaiserslautern für ein zieges Stimmung.

00:11:19: Dann würde ich auch mal sagen, mal eine Stunde.

00:11:22: warten, runterkommen und noch mal rationalisieren, bevor ich eine Entscheidung, drei Forder, ähnliches.

00:11:27: Das würde ich auf jeden Fall machen.

00:11:28: Ich habe auch so ein paar, ich muss sagen, Tricks sind Anführungszeichen, die ich gerne die Odiseus-Strategie nenne.

00:11:35: Also genau wieder von diesem Road-Movie-Comment, wo ich sage, okay, sich selbst zu erkennen ist das Entscheidende, damit fängt alles an, aber mindestens genauso wichtig ist dann sich auch selbst zu überlisten, also eine Strategie zu haben.

00:11:49: Ich sage gerne eine Strategie der Selbstbindung, die mich davon abhält, dass ich eben wieder eine Bauchentscheidung mache und wieder eben auf diesen Bauch lande.

00:11:58: Bevor wir zu dieser Liste kommen, der selbst über Listung zu deinem Anti-Limbikitt sozusagen, lass uns noch ein paar klassische Fehler einfangen.

00:12:10: Herdentrieb zum Beispiel.

00:12:12: Ist das so, was du vorhin mit dem Taxifahrer gesagt hast?

00:12:14: Ist das auch wieder vergleichbar?

00:12:16: Das hängt ganz massiv damit zusammen, auf jeden Fall.

00:12:19: Wir sind ja aus aller Zeit gewohnt, dass wir, wenn wir in Gefahren sind, in einer Herde sind, der Herde folgen.

00:12:25: Das ist oft schnellster, um aus einer Gefahrenzone rauszukommen.

00:12:29: Unser Herdentrieb kommt dann in aller Regel, dass dann Alpha-Tier vorne dran ist, der mir dann, das mir sagt, okay, jetzt rennen wir in die Richtung, und zwar möglichst weit weg.

00:12:40: Und das Alpha-Tier ist das erfahrendste Tier, das hat die schnellsten Reaktionsmuster, das ist das kräftigste Tier, dem Volk.

00:12:46: Und das übertragen wir natürlich auch auf unsere Anlagegewohnheiten.

00:12:49: Ja, also dann haste eben so ein paar Gurus, die warum auch immer schon immer die Crashspoffe Zeit haben oder schon immer... die Gurus für ein bestimmtes Marktsegment waren.

00:12:59: Und die sind dann beispielsweise auf den Titelplättern oder die kommen in TikTok, Instagram und überall anders hoch.

00:13:05: Das heißt, hey, wow, die müssen sehr wissen.

00:13:07: Und jetzt mach es genauso.

00:13:09: Und du vergisst dann dabei, dass die Herde schon längst in die Richtung gelaufen ist.

00:13:13: Das heißt, ein großer Teil der Performance ist vermutlich gemacht.

00:13:17: Und du trabst hinterher und sammelst das auch, was noch liegen geblieben ist.

00:13:21: Die Liste ist ja lang.

00:13:22: Picken wir uns noch ein oder zwei raus.

00:13:24: Anke-Effekt, also... Ich bleibe am Einstiegskurs kleben.

00:13:28: Ja, ich warte einfach, bis ich wieder bei null bin.

00:13:30: oder vielleicht sogar die bessere Frage.

00:13:32: Wann bin ich eigentlich wieder break even?

00:13:34: Ja, genau.

00:13:35: Das ist ein ganz großer Fehler, also der Angeifekt.

00:13:38: kommt daher, dass wir ein Preisanker sozusagen in unserem Kopf haben.

00:13:42: Also wir haben irgendwann mal eine Aktien, was auch immer gekauft, erinnern uns daran.

00:13:46: Dann fällt der Markt, dann kaufen wir oft hinterher nach der Motto Verluste, will ich nicht realisieren, aber Einstandsgewinne so ein bisschen verbessern und verbessern im Durchschnittskosteneffekt ist die Überlegung.

00:13:58: Und dann bleiben wir meistens drin, bis die Aktien ganz am Boden liegt und steigen genau zum falschen Zeitpunkt aus.

00:14:03: Warum?

00:14:03: weil wir vergeblich drauf warten, dass wir zum Einstiegskurs wieder verkaufen können.

00:14:09: Das sind Anger, die wir am Kopf haben.

00:14:11: Das kann man an vielen, vielen Beispielen der Geschichte festmachen.

00:14:14: Und ich kann immer wieder sagen, was mir dabei hilft, ist dieser alte, labidare Spruch, den ich dank meiner Compliance-Kollegen immer drunterschreiben muss, wenn ich eine Grafik auflege.

00:14:23: Vergangenheitsperformance ist keine garantie für zukünftige Entwicklungen.

00:14:27: Das wissen wir alle, aber es tut eben fürchterlich weh, das zu realisieren, weil was nur auf dem Buch, also in meinem Depontenverlust ist, das ist ja nur ein Buchverlust.

00:14:37: Da gucke ich dann vielleicht weniger häufig drauf, als ich dann eigentlich sollte in der Situation, aber es drückt mich nicht.

00:14:44: Wehtun tut es mir erst, wenn ich den Verlust einlocke.

00:14:47: Dabei wäre es oft genau richtig, das zu machen, was die Takotas gesagt haben.

00:14:51: Ich liebe den Spruch.

00:14:53: Die Takotas haben gesagt, ist das Pferd tot, musst du absteigen.

00:14:57: Das richtet mir da falsch, Peter.

00:14:58: Das ist richtig, oder?

00:15:00: Aber wie auch bleiben wir auf Tod werden sitzen.

00:15:02: Ist

00:15:02: das per Tod, musst du absteigen.

00:15:04: Ja, im Nachhinein war immer alles klar.

00:15:08: Diese hinterher sind wir klüge Neigung.

00:15:10: Ist ja auch eine gefährliche Entscheidung.

00:15:12: Also vielen Dank erst mal für die Fehner.

00:15:14: Kommen wir zu deinem Anti-Limbikitt sozusagen.

00:15:18: Also du hast gesagt, man muss dich selbst überschätzen.

00:15:20: Und was mich gewundert hat, ist, dass du gesagt hast, ja, du hast selbst... Eine Checkliste, neben dran liegen du als Profi.

00:15:26: Also das wirklich eine Checkliste, wieso beim Piloten, bevor er losstartet, check ich mal, worauf ich alles achten muss?

00:15:35: So kann man es genau sagen.

00:15:36: Also ich versuche dann schon einfach mal abzuprüfen, habe ich genügend Informationen oder lege ich dazu zu frameen.

00:15:42: Überlegt mir natürlich, wenn ich mir eine Investitionsentscheidung vornehme.

00:15:47: habe ich da jetzt wirklich die richtige Auswahl getroffen?

00:15:50: Gibt es andere Möglichkeiten?

00:15:51: Was ich gerne mache, ist meine Frau zu fragen.

00:15:54: Also ich würde immer empfehlen, Advocados Diabolie dazu zu nehmen.

00:15:58: Also jemand, der möglicherweise eine völlig andere Seite vertritt, andere Ideen reinbringt.

00:16:02: Meine Frau hat einen wunderbaren Vorteil.

00:16:04: Sie interessiert sich auf den Kapitalmärkte, hat aber eine komplett andere Ausbildung als ich.

00:16:08: Das heißt, sie kommt mit ganz anderen Fragen, hat ganz andere Suchroutinen, wenn sie sich was aussucht.

00:16:14: Und es hilft mir durchaus.

00:16:16: Natürlich kann man jetzt sagen, okay, mach's nicht so kompliziert, ich will mein Geld anlegen.

00:16:22: Das dauert mir vielleicht viel zu lange, alles durchzugehen.

00:16:24: Dann sag ich ja gut, aber dann geh an eine Selbstbindung dran.

00:16:28: Also überleg dir eine Strategie, mach's wie der Odyseus, der hat sich... an den Mast seines Schiffes binden lassen.

00:16:34: Seine Kollegen hatten Wachsinohren, haben ihn dann um den Felsen der Sirenen rumgebracht.

00:16:39: Sie haben Kurs gehalten.

00:16:40: Das war die Strategie.

00:16:41: Und das kann mir enorm helfen.

00:16:44: Das heißt, Kapitalanlage kann auch einfach sein.

00:16:46: Zum Beispiel, wenn ich einfach sage, meine Strategie ist, eine gewisse Portfolioallokation, Aktien-Rentenanteil wird definiert.

00:16:55: Und das steuere ich dann durch die unruhe, ruhige Sederkapitalmärkte.

00:17:00: Ich habe schon Begriff.

00:17:01: Aufgeschnappt, kontrolliert doch mal mindestens einmal im Monat, legt dir einen Termin und macht so einen monatlichen Depot-Tüftermin mit dir selber.

00:17:10: Da bin ich ehrlich gesagt zu faul dafür.

00:17:13: Also einmal im Monat ist natürlich gut, aber ich bin der Meinung, die wenigsten Menschen wollen wirklich einmal im Monat Epo-Tiff machen.

00:17:21: Ich würde sagen, ein oder vielleicht zweimal im Jahr allein reicht ja schon.

00:17:25: Wenn ich die richtige Strategie habe, ihr vorher klargemacht habt, welches Spankungsanfälligkeit mein Portfolio hat, dann kann ich damit auch mal wirklich eine unruhige Zeit überbrücken.

00:17:35: Und deswegen, ich bin ein großer Fan von mal die Asset-Lösung und da habe ich eine Strategie.

00:17:39: festgelegt, die trägt mich, da kann ich nachkaufen, wenn ich das brauche und ich muss nicht dauernd rein und raus gehen.

00:17:46: Ich glaube, dass das häufig auch, soll ich sagen, so eine, wenn man sehr viel handelt, dass man dann auch sehr viel zu faul läuft, einfach Fehler zu machen, insofern lieber breit diversifiziert, risiko kontrolliert, durch die entsprechende Mischung der Versetklassen.

00:18:03: Das hilft, glaube ich, am meisten.

00:18:05: Danke dir.

00:18:05: Gerne.

00:18:07: Wir haben viel gelernt, was haben wir gelernt?

00:18:08: Ich fasse noch mal zusammen.

00:18:09: Also überlistet dich selbst, mach so einen dreißig Sekunden Pre-Flight-Check vor dem Trade sozusagen, mit Augenzwinkern.

00:18:16: Wenn alle nur das gleiche denken, ja, dann wird nicht mehr viel gedacht, also denkt für euch selbst.

00:18:22: Das war's von Mr.

00:18:23: Spock und Mr.

00:18:24: Limby, wenn's an der Börse mal wieder krippelt, einmal tief durchatmen, vielleicht mal innehalten, sogar vielleicht mal eine Nacht drüber schlafen und dann erst klicken.

00:18:34: Börse Berlin für you sagt, Lief long in Prosper.

00:18:37: Oder wie war das mit Mr.

00:18:38: Spock?

00:18:40: Ja, du kannst das Zeichen viel besser machen.

00:18:41: Schade, dass er beim Radio zu übertragen ist.

00:18:53: Sehenswert.

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